Portugal ist Europameister. Frankreich trauert. In unserem Blog erfahren Sie alles Wichtige, Interessante und Lustige rund um die EM in Frankreich.
9 Uhr 30
Terror und Niederlagen. Schon wieder ein Rückschlag. Die französische Nationalmannschaft hatte im vergangen Jahr so einiges zu verkraften. Die Niederlage im EM-Final ist nur einer von etlichen Tiefpunkten. Ein Überblick:
13. Juni 2015, Elbasan, Albanien: Frankreich verliert 0:1 in Albanien. «Wir waren nicht hungrig genug. Das ist nicht akzeptabel», wütet Trainer Didier Deschamps.
Ende Juli 2015: Die französische Justiz nimmt Ermittlungen wegen einer mutmasslichen Erpressung von Nationalspieler Mathieu Valbuena auf. Komplize der Erpresser soll ausgerechnet der Nationalmannschaftskollege Karim Benzema sein.
13. November 2015: Der Terror in Paris und vor dem Stadion in Saint-Denis, in dem Frankreich ein Testspiel gegen Weltmeister Deutschland absolvierte, erschüttert das Land. Die Schwester des EM-Torschützenkönig Antoine Griezmann überlebt die Attacken im Musikklub Bataclan. Eine Cousine von Lassana Diarra hat weniger Glück, sie stirbt bei einer der Schiessereien.
17. März: Mamadou Sakho wird nach dem Europa-League-Spiel bei Manchester United positiv getestet. Der 26-Jährige soll einen illegalen Fatburner eingenommen haben – das Verfahren wird am 8. Juli, zwei Tage vor dem EM-Endspiel eingestellt.
13. April 2016: Karin Benzema wird aufgrund des Sex-Video-Skandals aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen und damit auch von der EM.
24. Mai 2016: Der Abwehrchef der Franzosen Raphaël Varane verletzt sich. Diagnose: Muskelriss zweiten Grades im linken Oberschenkel. Varane verpasst die EM.
28. Mai 2016: EM-Aus für den nächsten Verteidiger: Jérémy Mathieu vom FC Barcelona wird nicht mehr rechtzeitig fit nach einer Verletzung.
10. Juli 2016: Niederlage im EM-Final.
9 Uhr 15
Eder, das hässliche Entlein. Wenn Portugals Trainer Fernando Santos über den Sieg-Torschützen Eder spricht, dann klingt das wenig schmeichelhaft – auch wenn es ein Kompliment ist. Aber lesen Sie selbst:
«Als Cristiano ausgewechselt werden musste, habe ich drüber nachgedacht, Eder sofort zu bringen. Aber wir mussten das Spiel verändern, also habe ich Nani in die Mitte gezogen. Dann brauchten wir aber jemanden vorne drin, und jemanden der gut in der Luft ist. Eder hat zu mir bei der Einwechslung gesagt: ‹Trainer, ich werde treffen›. Und dashässliche Entlein ist reingekommen und hat getroffen. Jetzt ist er ein wunderschöner Schwan. Wir haben mit einem Tor von Eder gewonnen – das sind zwei Kirschen auf der Torte.»
9 Uhr 08
Ende einer Erfolgsserie. Eigentlich kann man gegen die Franzosen vor heimischer Kulisse gar nicht gewinnen. Aber eben doch nur eigentlich: Mit der 0:1-Niederlage im EM-Final gegen Portugal ging für die französische Nationalmannschaft eine lange Serie zu Ende. Die Franzosen war zuvor in 18 EM- oder WM-Spielen vor heimischer Kulisse nicht besiegt worden. Zuletzt hatten die Franzosen am 9. Juli 1960 in Marseille gegen die Tschechoslowakei verloren. Es war das Spiel um Platz drei der EM in Frankreich.
9 Uhr
Teamgeist. Die Portugiesen waren nicht das beste Team an der EM in Frankreich, trotzdem sind sie Europameister – auch wegen ihres Teamgeistes, glaubt Pepe.
Unser Kollege Samuel Burgener schreibt über die Portugiesen: «Das aktuelle Team Portugals ist nicht das talentierteste in der Geschichte des Landes, aber vielleicht das homogenste. Pragmatismus erstickt Spektakel. Am Ende steht der Titelgewinn.»
8 Uhr 50
Fazit zum EM-Final. «Im Final gegen Portugal ist Frankreich ausdruckslos. Doch an der EM hat das Team viel erreicht. Didier Deschamps bleibt Trainer, weil er Perspektiven sieht», schreibt unser Kollege Samuel Burgener. Für ihn sind die Franzosen «Verlierer, die gewonnen haben».
8 Uhr 22
Fussball-Philosoph. Der Deutsche Lukas Podolski ist nicht zufrieden mit dem Ausgang des EM-Finals – und er hadert noch immer mit derHalbfinal-Niederlage der Deutschen gegen Frankreich.
Und auch in den Sozialen Medien ist das Fazit zur Euro 2016 ernüchternd.
8 Uhr 16
Cristiano Ronaldo. Es ist wohl doch nicht so schlimm, wie erwartet: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hat sich einem Medienbericht zufolge im EM-Finale nur eine Zerrung des Innenbandes im linken Knie und keine schwere Verletzung zugezogen. Das hätten erste Untersuchungen ergeben, berichteten die spanischen Zeitungen «Marca» und «AS» in der Nacht auf Montag.
Damit könnte der 31-Jährige Real Madrid schon in wenigen Wochen wieder zur Verfügung stehen. Ronaldo hatte sich beim 1:0-Sieg im EM-Finale gegen Frankreich am Sonntagabend in Saint-Denis bereits in der achten Minute am Knie verletzt und musste wenig später mit einer Trage vom Platz gebracht werden.
8 Uhr 10
Trauer. Frankreichs Stürmer Pierre-André Gignac sagt nach dem verlorenen EM-Final gegen Portugal:
«Es ist schrecklich, es ist ein Albtraum. Das ist hart.»
Mehr Stimmen zum EM-Final finden Sie hier.
8 Uhr
Der Tag danach. Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser. Die EM in Frankreich ist vorbei und hat den Europameister bekommen, den sie verdient hat, schreibt unser Kollege Stefan Osterhaus. Mein Name ist Claudia Rey und ich begleite Sie heute, am Tag nach der EM, mit unserem Euro-Blog durch den Tag.
http://www.nzz.ch/euro2016/live-blog-euro-ein-albtraum-ld.105021