In einem Unwetter ist auf dem Jangtse-Fluss in China eine Touristenfähre mit 400 Passagieren gesunken. Helfer konnten bisher nur wenige Menschen aus dem Wasser retten.
Ein Schiff mit mehr als 450 Menschen an Bord ist auf dem Jangtse-Fluss in China gesunken. Auslöser war nach Angaben des Kapitäns ein Zyklon, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nur zehn Menschen wurden demnach bislang gerettet, Helfer bargen zudem eine Leiche, der Tod von fünf Menschen ist bestätigt.
Dem Sender zufolge waren 406 chinesische Passagiere, fünf Mitarbeiter von Reiseagenturen und 47 Besatzungsmitglieder an Bord.
Weitere Einsatzkräfte sind auf dem Weg zum Unglücksort. Die paramilitärische Polizei der Provinz Hubei schickte mehr als tausend Soldaten, die mit 40 Schlauchbooten bei den Bergungsarbeiten helfen sollen. Zehn Schiffe sind an dem Einsatz beteiligt.
Starker Wind, Nebel und Regen erschweren die Rettungsarbeiten. Laut Xinhua sind Kapitän und der Chefingenieur des Schiffes in Sicherheit. Möglicherweise befinden sich weitere Überlebende im Schiff unter Wasser. Das Staatsfernsehen berichtete, Taucher seien im Wasser und hätten Klopfzeichen und Schreie aus dem Rumpf gehört. Hilfskräfte versuchten, in das kieloben liegende Schiff mit Schweißbrennern ein Loch in den Rumpf zu schneiden.
Die Jacht Eastern Star (Dongfangzhixing)ist 76,5 Meter lang, 11 Meter breit und für maximal 534 Personen ausgelegt. Besitzer des Schiffes ist eine Gesellschaft aus Chongqing, die sich auf Touristenfahrten in der Drei-Schluchten-Region entlang des Jangtse spezialisiert hat. Eine der an Bord befindlichen Reisegruppen sollen Touristen im Alter von 50 und 80 Jahren gewesen sein.
Regierungschef Li Keqiang und sein Stellvertreter Ma Kai machten sich auf den Weg zum Unglücksort. Li beauftragte laut Xinhua eine Arbeitsgruppe des Staatsrats mit der Koordinierung der Rettungs- und Bergungseinsätze.
Forrás: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-06/china-schiffsunglueck-jangtse