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Junge Flüchtlinge sehen sich zur Prostitution gezwungen

In Berlin gehen einem Bericht zufolge immer mehr Flüchtlinge anschaffen. Dabei soll es sich nach Informationen des RBB-Inforadiosvor allem um junge Männer handeln, darunter auch Minderjährige. Der Sender beruft sich dabei auf die Angaben mehrerer Hilfsorganisationen in der Hauptstadt.

Demnach hat sich die Zahl der betreuten Jugendlichen im vergangenen Jahr vervielfacht. Die Prostitution werde meist über das Internet organisiert. Aber auch auf der Straße findet die Kontaktaufnahme statt, heißt es. So habe sich im Berliner Tiergarten eine regelrechte Szene entwickelt. Einige der Flüchtlinge seien inzwischen bei ihren Freiern eingezogen.

Bei den Flüchtlingen handele es sich überwiegend um junge Männer aus Afghanistan, Pakistan und dem Iran. Als Hauptursache sehen die Hilfsorganisationen mangelnde Unterstützungsangebote. Sobald die Jungen 18 Jahre alt seien, würden viele aus dem Hilfesystem für Jugendliche herausfallen.

„Ich kann nirgends hin“

Ein 18-Jähriger aus Afghanistan, den die Reporter in dem Park treffen, sagt: „Ich habe kein Geld und kann nirgends hin, weil sie mich sonst festnehmen.“ Auf den Papieren, die er bei sich trägt, steht, dass er im Januar 2016 über Slowenien nach Deutschland eingereist ist. Seine Duldung ist inzwischen abgelaufen, er soll abgeschoben werden. Er selbst prostituiere sich nicht, sagt er den Reportern. Ein Freund von ihm habe Sex mit älteren Männern.

Ein Mitarbeiter der Organisation „Moabit hilft“ sagte dem Sender über die Betroffenen: „Viele wirken hilflos, wie kleine Kinder. Wenn man sie in den Arm nimmt, brechen sie oft in Tränen aus.“

Laut dem Vorsitzenden des Vereins „Hilfe für Jungs e.V.“, Ralf Rötten, ist es nicht so einfach, die Jungen aus der Szene herauszuholen. „Sie dürfen zum großen Teil keinen Deutschkurs machen, nicht zur Schule gehen und erst recht keiner Arbeit nachgehen. Was sollen wir einem solchen jungen Mann als Alternative anbieten?“ Zwar würden die Flüchtlinge nicht zur Prostitution gezwungen. Der Park sei jedoch eine der wenigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article163570954/Junge-Fluechtlinge-sehen-sich-zur-Prostitution-gezwungen.html

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