Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) tritt aus gesundheitlichen Gründen von all seinen Ämtern zurück. Das teilten der SPD-Landesverband und die Schweriner Staatskanzlei am Dienstag in Schwerin mit. Er habe Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, 43, als Nachfolgerin sowohl für das Amt des Regierungs- als auch das des SPD-Landesparteichefs vorgeschlagen.
Sellering nannte in einer Mitteilung eine völlig überraschend festgestellte Lymphdrüsen-Krebserkrankung als Grund für seinen konsequenten Rückzug aus der Politik. Diese Diagnose erfordere umgehend eine massive Therapie. „Ich werde deshalb nicht mehr in der Lage sein, das Amt des Ministerpräsidenten so auszufüllen, wie das objektiv notwendig ist und meinem Anspruch an mich selbst entspricht“, erklärte Sellering.
Sellering war seit 2008 Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern. Er war nach der Landtagswahl im vorigen September für eine dritte Amtszeit an die Spitze der SPD/CDU-Koalition gewählt worden. Erst Mitte Mai wurde der 67-Jährige auf einem Parteitag in Rostock als Landesvorsitzender bestätigt.
Sellering scheidet „dankbar“ aus dem Amt
„Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten“, betonte er. Persönlich sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, für mehr Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen einzutreten. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen im Land, die mit großem Einsatz so positiv daran mitgewirkt haben, dass sich unser schönes Mecklenburg-Vorpommern so gut entwickelt hat“, sagte Sellering.
Mit Manuela Schwesig wünscht sich Sellering die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD als Nachfolgerin. Die zweifache Mutter gehört auch dem Landesvorstand der SPD in Mecklenburg-Vorpommern an und war in Sellerings Kabinett Gesundheits sowie Arbeitsministerin. Auf dem letzten Parteitag hatte sie mit 95,3 Prozent das beste Ergebnis.
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