Die weltgrößte Schnellrestaurantkette stellt in den USA mit einem irren Werbevideo eine Gabel aus Pommes vor. Damit sollen die Gäste die heruntertropfende Burger-Soße aufnehmen können, ohne sich die Finger schmutzig zu machen.
McDonald‘s-Koch Michael „Mike“ Haracz und US-Fernsehmoderator Anthony Sullivan präsentieren das Besteck als „frork“ – eine wirre Mischung aus dem Englischen „fork“ (auf deutsch: „Gabel“) und „french fries“ (auf deutsch: „Pommes frites“).
Im Video gibt McDonald’s dann auch zu, dass die heruntertropfende Burger-Soße kein wirkliches Problem darstelle, aber „die gute Nachricht ist, wir haben es dennoch gelöst“, feixt Moderator Sullivan.
Mit der „Pommes-Gabel“ sollen neue Kunden in die Filialen der Schnellrestaurantkette gelockt werden, denn das neuartige Besteck zusammen mit dem Kauf einer neuen Burger-Kreation. Die Aktion beginnt am 5. Mai und findet nur in teilnehmenden US-Restaurants statt.
Seit dem Antritt von Steve Easterbrook als McDonald’s-Chef vor rund zwei Jahren kämpft die Restaurantkette vehement um Kunden und Aufmerksamkeit. Seitdem hat sich einiges getan: Easterbrook stellte das Menü neu auf, führte ganztägiges Frühstück für US-Kunden ein und bemühte sich etwa mit dem Verzicht auf Antibiotika-Hühnerfleisch oder Öko-Experimenten mit Grünkohl und Spinat um ein gesünderes Image. Denn der Fastfood-Riese hat im Trend zu Bio-Essen und steigendem Gesundheitsbewusstsein bei vielen Kunden einen schweren Stand.
Eine Frischfleisch-Offensive soll dafür sorgen, dass noch mehr US-Kunden zurückkommen. Ab Mitte 2018 wird McDonald’s beim Quarter Pounder, dem US-Pendant zum Hamburger Royal, in den meisten Filialen keine tiefgekühlten Buletten, sondern frisches Hack verwenden. Damit soll das Image aufpoliert und dem Spott der Konkurrenz begegnet werden. So machte sich etwa Wendy’s in seinen Werbespots häufig über die schockgefrosteten Fleischscheiben des Marktführers lustig.
Big Mac im XL-Format
Zudem setzt McDonald’s neuerdings auf die Variation eines Klassikers: Seit Januar gibt es den „Big Mac“ in den USA im XL-Format „Grand Mac“ und als Kleinversion „Mac Jr.“. Neben verschiedenen Sonderangeboten und anhaltender Beliebtheit des „All-Day Breakfast“, Frühstücksangebote für den ganzen Tag, sorgten die neuen Burger zu Jahresbeginn bereits für einen Absatzschub. „Unsere Bemühungen, ein besseres McDonald’s zu schaffen, zeigen bedeutsame Resultate“, kommentierte Konzernchef Steve Easterbrook erfreut.
Vom frischen Rindfleisch für die Burger lässt McDonald’s in Deutschland aber vorerst die Finger. Man beobachte den Schritt der US-Kollegen „mit großem Interesse“ und werde sich mit den dortigen Erfahrungen „intensiv auseinandersetzen“, heißt es. Hintergrund dürften auch die strengen deutschen Regeln für den Umgang mit frischem Hackfleisch sein. McDonald’s setzt hierzulande lediglich auf schockgefrostete Patties aus Rindfleisch für seine Burger.
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