Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht.
  • 2015 gehörten 17,1 Millionen Menschen (21 Prozent) zu dieser Bevölkerungsgruppe, 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
  • Noch nicht von der Statistik erfasst sind die im vergangenen Jahr angekommenen Flüchtlinge.

In Deutschland leben so viele Menschen mit ausländischen Wurzeln wie niemals zuvor. Mehr als jeder fünfte Einwohner (21 Prozent) gehörte 2015 zu dieser Gruppe, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Insgesamt lebten 17,1 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik. Das waren 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Über fünfeinhalb Millionen Menschen aus dieser Bevölkerungsgruppe wurden in Deutschland geboren.

Unter Kindern und Jugendlichen ist der Anteil noch größer: Jeder Dritte unter 18 Jahren hatte 2015 einen Migrationshintergrund. Bei den mehr als 65 Jahre alten Einwohnern liegt der Anteil bei unter 10 Prozent.

Flüchtlinge kommen in Statistik noch nicht vor

Die drei wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei, Polen und die Russische Föderation. Insgesamt 6,3 Millionen Menschen hatten ihre Wurzeln in den ehemaligen Gastarbeiter-Anwerbestaaten, darunter vor allem in der Türkei, in Italien und in Griechenland.

Der größte Teil der Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Deutschland kamen, ist in dieser Erhebung noch nicht erfasst. Ihre Zahl beträgt rund eine Million. 2016 wurden in den Erstaufnahme-Einrichtungen der Bundesländer bisher mehr als256.000 Flüchtlinge registriert.

Für die Statistiker hat ein Mensch einen Migrationshintergrund, „wenn er selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde“. Dazu zählen Ausländer, Eingebürgerte und Spätaussiedler und ihre als Deutsche geborenen Nachkommen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article158188285/Jeder-Fuenfte-in-Deutschland-mit-Migrationshintergrund.html