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In Dallas bricht sich die schiere Brutalität Bahn

Der gewaltsame Tod zweier Schwarzer bei Polizeieinsätzen hat die Spannungen in den USA völlig eskalieren lassen. In Dallas töten Scharfschützen fünf Polizisten. Die Tat scheint professionell geplant.

Mörderischer Terror gegen Polizisten in den USA: Fünf Beamte wurden im texanischen Dallas von Scharfschützen erschossen und mindestens sieben zum Teil schwer verletzt. Auch ein Zivilist soll durch die Schüsse verwundet worden sein. Gegen Mitternacht Ortszeit hieß es, zumindest einer der mutmaßlichen Täter sei in einer Garage umzingelt worden. Von einer Festnahme war zunächst nicht die Rede. Gegen einen zweiten Verdächtigen läuft eine Großfahndung.

Die Gewalttaten ereigneten sich im Rahmen von zunächst friedlichen Demonstrationen der Bewegung Black Lives Matter (das Leben von Schwarzen zählt) gegen Polizeigewalt, nachdem in den vergangenen Tagen in Louisiana und in Wisconsin zwei Afroamerikaner von Polizisten erschossen worden waren. Derartige Proteste gegen Polizeigewalt fanden am Donnerstagabend in vielen US-Städten statt. In einigen Fällen kam es zu Rangeleien und zu Verhaftungen von Demonstranten. Aber nur in Dallas brach sich schiere Brutalität Bahn. Welchen ideologischen Hintergrund die Täter hatten, blieb zunächst unklar.

Die Schüsse fielen gegen 20.45 Uhr Ortszeit im Stadtzentrum von Dallas. Fernsehbilder zeigten Menschen, die Parolen wie „Hands up, don’t shot” (Hände hoch, nicht schießen) skandierten, bis die Protestrufe der Demonstranten plötzlich von Schüssen offenkundig aus semiautomatischen Schnellfeuerwaffen übertönt wurden.

: Our cameras captured several shots ring out during a protest in Downtown Dallas

Die Menschen liefen auseinander, Polizisten ließen sich hinter ihre Einsatzfahrzeuge fallen oder suchten in Gebäudeeingängen Deckung, Sirenen heulten. „Die Schüsse kamen vom Dach”, sagte ein Demonstrant dem Sender KTVT.

Feldzug gegen Rassismus?

Die Präzision des Anschlags und die Tatsache, dass die offenkundig stark bewaffneten Terroristen professionell vorgingen, deuten auf eine geplante, nicht aus dem Affekt entstandene Tat hin. Ob sich die Täter in einem Feldzug „gegen Rassismus” wähnten und deshalb unterschiedslos auf Angehörige eines honorigen Berufsstandes schossen oder ob sie lediglich die Gelegenheit nutzen wollten, um Terror und Angst zu verbreiten, blieb zunächst offen.

Im Rahmen von Black-Lives-Matter-Protesten kam es in den vergangenen zwei Jahren in verschiedenen US-Städten immer wieder auch zu Gewalttaten wie Steinwürfen oder gar einzelnen Schüssen gegen Polizisten, Zerstörungen von Einsatzfahrzeugen oder Brandschatzungen und Plünderungen in Geschäften unbeteiligter Anwohner. Doch mit dem gezielten Massenmord von Dallas lassen sich diese Taten nicht vergleichen.

David Brown, Polizeichef von Dallas, bat die Bevölkerung um Mithilfe und veröffentlichte eine Telefonnummer. „Wir bitten alle Bürger mit Informationen zu den Schüssen, uns heute anzurufen.”

Bluttat dürfte Wahlkampf beeinflussen

Obwohl sich die Bluttat nicht einordnen lässt in die angespannten bis hasserfüllten politischen Debatten, die Amerika im Vorfeld der Präsidentschaftswahl führt, dürfte die Nacht von Dallas den Wahlkampf beeinflussen. Die Bewerberin der Demokraten, Hillary Clinton, hatte im Zusammenhang mit den vorangegangenen tödlichen Polizeischüssen auf Schwarze von einer „Tragödie” gesprochen und die Frage aufgeworfen, ob etwas schieflaufe im gesellschaftlichen Miteinander der USA.

Donald Trump, der Kandidat der Republikaner, hatte hingegen zu den aktuellen Fällen geschwiegen, sich aber in der Vergangenheit immer wieder betont hinter die Polizisten gestellt.

http://www.welt.de/politik/ausland/article156893385/In-Dallas-bricht-sich-die-schiere-Brutalitaet-Bahn.html

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