Der Goalie war der Beste: Yann Sommer glänzte gegen Albanien mit seinen Reflexen. Wer sonst noch auffiel – und wer abfiel. Die Schweizer in der Einzelkritik.
Wer auffiel:
Vladimir Petkovic. Der Nationaltrainer hatte das wichtigste Argument auf seiner Seite: den Sieg. Er hätte sich kritischen Voten entziehen können, doch er deutete selber an, dass ihn das Spiel nicht vollends befriedigt hatte. Diese Haltung sprach für ihn: nicht hochmütig herabzuschauen, Einwände nicht nur gelten zu lassen, sondern selber vorzubringen. Damit hob er sich so sehr ab von früheren Facetten, wenn er Polemik witterte, wo sie sonst fast niemand sah.
Yann Sommer: Der kleinste Goalie an dieser EM hat Reflexe wie wenig andere: Shkelzen Gashis Schuss in der 88. Minute wehrt er mit blossem Instinkt ab; er bleibt lange stehen, gebückt wie ein Torhüter im Eishockey, doch anstatt einem fliegenden Fanghandschuh hat er nur seine Finger, die den Ball über die Latte lenken. Dafür bekommt er himmlisches Lob von Granit Xhaka: «Gott sei Dank hatten wir heute Yann Sommer im Tor.»
Fabian Schär: Der Innenverteidiger erinnerte an frühere Tage, als er neu in die Super League (2012) oder ins Nationalteam (2013) gekommen und unbekümmert und sogar Torschütze gewesen war. Es war sein erstes Spiel an einer EM-Endrunde, und nach fünf Minuten traf er schon, es war sein sechstes Tor im 21. Länderspiel, eine bemerkenswerte Ausbeute für einen Verteidiger. Defensiv wirkte er nicht immer sicher – doch es ist nicht das erste Mal, dass Schär diese Mängel mit einem Tor kaschiert.