Mit Waffengewalt will Gorbatschow im Januar 1991 den Freiheitsdrang der baltischen Sowjetrepubliken stoppen. Ein halbes Jahr später bricht die UdSSR

Die gewalttätige Reaktion der Sowjetunion gegen friedliche Proteste bestärkte die Balten in ihrem Unabhängigkeitsdrang. (Bild: AP)

Der Zeitpunkt schien günstig. Die Weltöffentlichkeit blickte gebannt in die Golfregion, wo der irakische Diktator Saddam Hussein den Erdölstaat Kuwait annektiert hielt und eine internationale Streitmacht unter Führung der USA zur Vertreibung der Besetzer bereitstand. Für Michail Gorbatschow, den Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und starken Mann im Riesenreich, war damit der Moment gekommen, im eigenen Hinterhof aufzuräumen. Die nach Unabhängigkeit strebenden baltischen Völker am Westrand des Imperiums wollte er auf seine Linie zwingen und einen drohenden Zerfall der UdSSR verhindern.

http://www.nzz.ch/international/europa/das-endspiel-um-die-sowjetunion-1.18679391

auseinander.