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Darauf sollten Sie bei Handyversicherungen achten

Ein teures Smartphone gut versichert zu wissen, kann beruhigen. Doch im Schadensfall gehen Kunden trotzdem oft leer aus, zeigt ein Vergleich des Portals Netzsieger. Dagegen gibt es ein gutes Mittel.

Darauf sollten Sie bei Handyversicherungen achten
Foto: Getty Images/Cultura Exclusive
Lieblingsstück: Auch wenn das Handy im eigenen Leben einen hohen Stellenwert genießt – eine spezielle Versicherung lohnt sich nicht immer

Wer für mehrere Hundert Euro ein Smartphone kauft, möchte es in der Regel bestmöglich schützen. Hier wittern zahlreiche Unternehmen ein lukratives Geschäft. Viele Händler bieten den Käufern von Neugeräten schon während des Online-Shoppings eine passende Versicherung an.

Die Frage ist allerdings, ob sich ein solcher Abschluss überhaupt lohnt. „Diese Policen halten vielfach nicht, was versprochen wird”, warnen Verbraucherschützer.

Dass es große Unterschiede zwischen den Leistungen der verschiedenen Anbieter gibt, hat das unabhängige Onlineportal Netzsieger bei einem Vergleich herausgefunden. Testsieger wurde Friendsurance. Hier zahlen bis zu zehn Personen neben dem niedrigen Versicherungsbeitrag zusätzlich in einen Topf ein, aus dem kleinere Schäden beglichen werden, für die sonst eine Selbstbeteiligung fällig wäre.

Bleiben die Mitglieder aus der Gruppe zum großen Teil schadensfrei, wird der Inhalt des Topfes wieder aufgeteilt und ausgezahlt. Keine Selbstbeteiligung, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und flexible Kündigungsoptionen sind außerdem vorteilhaft.

Zu Beginn sind je Monat 6,99 Euro zu zahlen, jedoch würden rund 80 Prozent der Kunden Rückzahlungen erhalten, sagt Netzsieger. Dies seien teilweise immerhin bis zu 40 Prozent der geleisteten Beiträge.

Viele Ausschlüsse schmälern den Nutzen

Welcher der individuell beste Anbieter ist, hängt vom Preis des Handys und von der gewünschten Laufzeit ab. Der Anbieter Schutzbrief24 ist mit knapp fünf Euro pro Monat (Tarif Premium Plus) zwar sehr günstig und hat mit 25 Euro eine eher moderate Selbstbeteiligung. Er lohnt sich aber nur bei Handys mit einem Kaufpreis ab etwa 400 bis 500 Euro, da die Tarife mit kleinerer Deckungssumme keinen Diebstahlschutz beinhalten.

Überhaupt warnt die Verbraucherzentrale vor den vielen im Vertrag festgelegten Ausschlüssen, die im Ernstfall immer wieder dafür sorgen, dass der Geschädigte keinerlei Ansprüche hat. Wird ein Gerät etwa gestohlen, zahlt die Versicherung nur, wenn das Smartphone unterwegs sicher verwahrt wurde.

Spezielle Nachtklauseln, nicht unüblich auch bei Fahrradversicherungen, sorgen zudem oftmals dafür, dass nur Diebstähle zwischen 6 und 22 Uhr erstattet werden.

Keinerlei Entschädigung gibt es, sollte dasHandy nur für kurze Zeit unbeaufsichtigt gewesen sein. Auch bei Bedienfehlern, Virenbefall oder kaputten Kleinteilen muss der Besitzer selbst für den Schaden aufkommen, betonen die Verbraucherschützer. Ausfälle wegen Nässe werden nur ausgeglichen, wenn Smartphone oder Tablet ins Wasser gefallen sind, nicht jedoch, wenn der Nutzer sie im Regen liegen gelassen hat.

Achtung, Selbstbeteiligung

Schutzklick ist in der gleichen Gerätepreisklasse wie Schutzbrief24 und insgesamt ähnlich günstig. Nur länger als ein Jahr sollte die Versicherung nicht laufen, da danach der Zeitwert, den der Versicherer ersetzt, nur noch 60 Prozent des Neupreises ausmacht.

Grundsätzlich gilt: Überweist eine Handyversicherung tatsächlich einen Geldbetrag, erstattet sie in der Regel nicht den Neu-, sondern nur den Zeitwert eines Geräts. Dieser beträgt in der Regel zwischen 50 und 80 Prozent, heißt es bei der Verbraucherzentrale.

Hinzu kommt, dass viele Smartphone-Besitzer meist noch mit einer Selbstbeteiligung zwischen zehn und 20 Prozent rechnen müssen. Geht ein Gerät somit nach einem Jahr oder später kaputt oder verloren, rechnet sich der Versicherungsschutz immer weniger.

Ist man hingegen auf schnellen Ersatz seines verloren gegangenen Smartphones angewiesen, könnte ein Angebot der Telekom interessant sein. Das Portal Netzsieger attestiert dem Unternehmen diesbezüglich „das beste Leistungspaket” mit Geräteersatz am nächsten Tag.

Sonderregeln für ältere Geräte

Wirklich günstig ist der Service allerdings nicht: Bei einem iPhone SEbeispielsweise verlangt das Unternehmen für das Leistungspaket L knapp neun Euro pro Monat. Immerhin werden im Fall eines Diebstahls auch die Kosten für Fremdbenutzung übernommen, zumindest bis 2000 Euro.

Soll das Handy auf diese Weise versichert werden, erwartet die Telekom neben dem Abschluss der Extra-Handyversicherung, dass man als Kunde einen Neuvertrag inklusive eines neuen Smartphones abschließt. Der Vertrag bindet den Kunden jedoch für 24 Monate, was typisch ist für die Telekom.

Wer sein schon etwas betagtes Smartphone versichern möchte, muss sich auf ein Angebot der Allianz einlassen, deren App es den Kunden erlaubt, Verträge jederzeit abzuschließen oder zu kündigen. Zum Vergleich: Bevor die Konkurrenz Versicherungsschutz gewährt, wird stets festgelegt, bis zu welchem maximalen Alter ein Gerät versichert ist.

Teurer als die Reparatur

Grundsätzlich ist es ratsam, vor Abschluss einer Handyversicherung die Bedingungen genau durchzulesen. Handys gelten als risikobehaftete Gegenstände, und somit beschränken sich Versicherer in ihren Leistungen, wo es nur geht. Flüssigkeitsschäden sind normalerweise kein Problem, dafür jedoch Witterungsschäden.

Auch die im Fall eines Diebstahls greifenden Regelungen sollten Kunden genau betrachten: Während Raub und Einbruch häufig gedeckt seien, verzichten einige Anbieter auf den einfachen Taschendiebstahl, der jedoch das häufigste Delikt ist.

Außerdem gilt: Die Handyversicherung entbindet den Besitzer nicht von der Pflicht, vorsichtig mit seinem Gerät umzugehen. Nur wer überzeugend darlegen kann, dass der Schaden durch ein unvorhergesehenes Ereignis eingetreten ist, erhält auch einen Ausgleich. Im Schadensfall ist es nie verkehrt, Fotos zu machen und Zeugen zu benennen.

Schnell wird dabei klar, dass sich die meisten Handyversicherungen für günstige Geräte häufig nicht lohnen, da das volle Paket am Ende einer zweijährigen Laufzeit nicht selten die Kosten einer Reparatur übersteigt. Die Preise sind außerdem im Vergleich zu anderen Versicherungen verhältnismäßig hoch, was auf die relativ häufigen Betrugsfälle und die hohen Risiken der Anbieter zurückzuführen ist.

Alternative: Hausratversicherung

Die Verbraucherzentrale warnt zudem vor langen Laufzeiten vieler Handyversicherungen. Meist handelt es sich um zwei Jahre, zum Teil um zwölf Monate, höchstens jedoch um 60 Monate. Außerdem verlängern sich Verträge nach Ablauf häufig automatisch, ähnlich wie die Mobilfunkverträge.

Zu beachten ist außerdem, dass nach einer Auszahlung im Schadensfall der Versicherungsschutz bei einigen Gesellschaften automatisch endet. Immerhin können Versicherte nach einer Schadensmeldung auch von sich aus den Vertrag kündigen, wenn sie mit der Regulierung nicht zufrieden sind oder keine Police mehr möchten.

Gute Nachrichten gibt es zudem für alle Personen mit Hausratversicherung: Diese springt in einigen Fällen ein, etwa dann, wenn das Smartphone bei einem Einbruchdiebstahl in der Wohnung oder bei einem Überfall gestohlen wurde. In diesem Fall muss der Diebstahl unbedingt bei der Polizei angezeigt werden.

Das Fazit der Verbraucherzentrale: Besser als eine Handyversicherung ist es, gut auf das Gerät aufzupassen und das Geld für die Versicherungsbeiträge zur Seite zu legen, um sich im Falle eines Falles ein neues Handy anzuschaffen.

Wer dennoch nicht auf den speziellen Schutz für Smartphone oder Tablet verzichten möchte, sollte Preise vergleichen und insbesondere das Kleingedruckte in puncto Zeitwert, Ausschlüsse, Leistungsumfang und Selbstbehalt prüfen. Kunden müssen sich zudem nicht auf die beim Kauf des Handys angebotene Versicherung einlassen, sondern können sich selbst eine geeignete Police suchen.

http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article155092934/Darauf-sollten-Sie-bei-Handyversicherungen-achten.html

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