Die Franzosen sind fasziniert von diesem Paar: Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte, geborene Trogneux, geschiedene Auzière. 39 und 64 Jahre alt. Er prangt an diesem Montag auf den Titelseiten praktisch jeder Zeitung in Frankreich: Am Sonntag gewann er die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahlen gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen deutlich.

Zu verdanken hat er das auch seiner Familie. Neben seiner Ehefrau Brigitte haben sich ihre Kinder, die beiden Töchter Laurence und Tiphaine und ihr Sohn Sebastian, unermüdlich für den früheren Investmentbanker eingesetzt.

Laurence, die ältere Tochter, wurde pikanterweise im gleichen Jahr wie ihr Stiefvater geboren (1977) und ging mit ihm in dieselbe Klasse. „Da ist ein Wahnsinniger in meiner Klasse. Einer, der alles über alles weiß“, sagte sie einmal über einen ihrer Mitschüler.

Brigitte (M.) und ihre Töchter Laurence (l.) und Tiphaine (r.)
Brigitte Macron (M.) und ihre Töchter Laurence (l.) und Tiphaine (r.)

Quelle: AFP

Gemeint war der spätere Präsident, der sich bei den Proben für eine Theateraufführung im Mai 1993 in seine Lehrerin und Laurence‘ Mutter verliebte.

Eine Beziehung erschien dennoch undenkbar. Sie war damals bereits 40 Jahre alt und hatte schon drei Kinder, er war jugendliche 15.

2007, als das ungleiche Paar heiratete, richtete Emmanuel Macron das Wort ungewohnt deutlich in die Richtung von Laurence, Tiphaine und Sebastian. „Ich möchte insbesondere den Kindern danken. Ich weiß, dass es nicht leicht für sie war, uns zu akzeptieren.“ Ihre Liebe sei ihnen zu verdanken.

Der 32-jährigen Tiphaine Auzière, der jüngsten von Brigittes Kindern, fiel es nicht schwer, ihn zu unterstützen. „Außergewöhnlich“, „brillant“, nannte die Anwältin unlängst im Gespräch mit „Les Echos du Touquet“ ihren Stiefvater. Er höre den Menschen zu. Er sei an anderen interessiert.

Überzeugt davon, dass Mamas zweiter Ehemann Frankreich in eine rosige Zukunft führen wird, ließ die Mutter zweier Kinder ihren Anwaltsjob ruhen und unterstützte Macron bei der Gründung von „En Marche“.

Die frühere Klassenkameradin Laurence Auzière, heute Kardiologin und spezialisiert auf Gefäßkrankheiten, zeigte sich während des Wahlkampfes häufiger bei Wahlkampfveranstaltungen. Sie hat angekündigt, sich auch künftig für seine politischen Ziele einzusetzen.

Sebastian Auzière, der älteste von Brigittes Kindern und mit 42 Jahren älter als sein Stiefvater, ist Ingenieur, Statistik-Experte und hat sich in seiner beruflichen Laufbahn auf Marktforschung spezialisiert. Fast schon folgerichtig kümmerte er sich während des Wahlkampfes für Macron um die Präsenz in den sozialen Netzwerken.

https://www.welt.de/politik/ausland/article164341703/Da-ist-ein-Wahnsinniger-in-meiner-Klasse.html