Der Schweizer Finanzplatz bündelt seine Kräfte: Twint und Paymit werden vereint. Mit dem Beschluss eines Zusammengehens steht man nun aber erst ganz am Anfang.

Gemeinsam soll der Durchbruch beim Bezahlen mit dem Smartphone erreicht werden. Die beiden bisherigen Bezahl-Apps Twint und Paymit werden zusammengeführt. Der Name Paymit soll vom Markt verschwinden. Nach knapp zweimonatigen Verhandlungen haben am Freitag die beteiligten Unternehmen über den erfolgreichen Abschluss der Gespräche kommuniziert – einen Monat später als ursprünglich geplant. Die kurze Frist mutete schon bei der Bekanntgabe von Verhandlungen sportlich an, denn hinter den Bezahl-Apps steht eine ganze Reihe unterschiedlicher Konzerne.

Die mobile Bezahllösung Paymit läuft zwar unter der Schirmherrschaft des Schweizer Finanzdienstleistungskonzerns Six, allerdings waren von Beginn an auch die Zürcher Kantonalbank und die UBS mit im Boot.Später gesellten sich diverse weitere Banken dazu – am Ende klopfte auch Swisscom bei Paymit an, nachdem die eigene Bezahl-App Tapit Schiffbruch erlitten hatte. Hinter Twint steht Postfinance, und an den Verhandlungstisch stellten sich am Ende zusätzlich noch die beiden Detailhändler Coop und Migros dazu.

Nach dem Beschluss eines Zusammengehens steht man nun erst ganz am Anfang. In der öffentlichen Kampagne hat man bisher patriotische Gefühle bewirtschaftet; immer wieder wurde die Notwendigkeit einer breiten Allianz gegen ausländische Technologiekonzerne betont. Unklar ist, ob das Swissness-Argument die Wettbewerbshüter überzeugt, die noch grünes Licht zum Zusammenschluss geben müssen. Zudem steht das neue Gemeinschaftsunternehmen vor unternehmerischen sowie technischen Herausforderungen – und auch die Konkurrenz schläft nicht. Auf den Twint-Geschäftsführer Thierry Kneissler wartet eine wahre Herkulesaufgabe.

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